Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 100

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
100 Mathematische Erdkunde. kreise werden durch die Lichtgrenze der Sonne nicht mehr alle halbiert, sondern nur, wie beständig, der Äquator. Aus der n. Halbkugel liegt nun das größere Stück der Parallelkreise innerhalb der Lichtgrenze, auf der s. das kleinere; hier ist deshalb der kürzeste, dort der längste Tag. Mir den Nordpol ist die Mitte des sechsmonatigen Tags, für den Südpol die Mitte der sechsmonatigen Nacht gekommen. Am Äquator ist Tag und Nacht gleich. Tie Sonnenstrahlen fallen jetzt senkrecht auf den nörd- lichen Wendekreis; die n. Halbkugel hat Sommer, die s. Winter. — Von allen: diesem geschieht das Entgegengesetzte zur Zeit des 21. Dezember. Ter s. Polarkreis sällt jetzt ganz in die Licht-, der n. ganz in die Schattenseite; auf der s. Halbkugel liegt von den Parallelkreisen das größere Stück, auf der n. das kleinere Stück innerhalb der Lichtgrenze; hier ist also der kürzeste, dort der längste Tag. Am Südpol beginnt die zweite Hälfte des sechsmonatigen Tages, wie gleichzeitig am Nordpol die zweite Hälfte der sechsmonatigen Winternacht. Am Äquator ist, wie immer, Tag und Nacht gleich. b) Am 21. März treffen die Sonnenstrahlen senkrecht den Äquator; die Licht- grenze geht bei dieser Stellung durch die beiden Pole und halbiert alle Parallel- kreise; Tag und Nacht sind somit aus der gauzeu Erde gleich. Tie Sonne trifft mit ihren Strahlen senkrecht allein den Äquator; für diesen entsteht deshalb die größte Wärme. Für alle zwischen dem Äquator und den Polen gelegenen Orte geschieht die Beleuchtung so, daß alle schief, aber Orte gleicher Breite unter gleichen Win- keln von den Sonnenstrahlen getroffen werden. Tie n. Halbkugel hat Frühling, die f. Herbst. Tie gleiche Erscheinung zeigt die Erde am 23. September; nur sängt dann auf der n. Halbkugel der Herbst, auf der f. der Frühling an. Mit Rücksicht auf die Wcirmeverhältniffe der Erde unterscheidet mau die süuf Zonen. (S. I S. 6.) Zeitrechnung. Unserm Kalender liegt das tropische Jahr zugrunde, d. h. die Zeit des Souuen- lauss vou Frühlingspunkt zu Frühlingspunkt — 365,242 Tage. Früher (seit Julius Cäsar, daher die Bezeichnung julianischer Kalender) rechnete man 365% Tage auf ein Jahr und ließ nach je drei Jahren zu 365 Tagen eiu Schaltjahr zu 366 Tageu folgen. Da aber die Zeitdauer eines Erdumlaufs um die Sonne in Wirklichkeit um 11 Minuten 12 Sekunden kürzer ist als 365% Tage, so zählte man seit Julius Cäsar in 400 Jahren immer um drei Schalttage zu viel. Jn- folge davon fiel im Jahre 1582 der Frühlingsanfang nicht auf den 21., sondern aus den 11. März. Daher verordnete Papst Gregor Xiii., daß man nach dem 4. Oktober des genannten Jahres nicht den 5., sondern sofort den 15. schreiben sollte. Ferner bestimmte er, daß alle 400 Jahre drei Schalttage ausfallen sollten. Der hiernach verbesserte Kalender heißt der gregorianische. In Rußland rechnet man noch gegenwärtig nach dem julianischen Kalender, weshalb man dort auch bereits um 13 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurück ist. Neuestens ist man dazu übergegangen, die Erde in Zeitzonen einzuteileu, welche je 15 Längengrade umfassen und demzufolge eine Stunde Zeitunterschied ausweisen. Als erste Zone wurde hierbei diejenige angenommen, welche durch die 7%° ö. und w. von Greenwich liegenden Meridiane begrenzt wird. Als Normal- zeit für Teutschland gilt jene des 15. Meridians ö. von Greenwich; sie heißt die Mitteleuropäische Zeit (Mez), wohl auch Stargarder oder Görlitzer Zeit, da der 15. Meridian Stargard in Pommern und Görlitz in Schlesien berührt.

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 104

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
104 Mathematische Erdkunde. sich der Mond in ihr in seiner jetzigen Entfernung um die Erde drehen, und er bliebe noch immer weit von der Sonnenoberfläche entfernt. Ihre Entfernung von der Erde beträgt 149 Mill. km. Denken wir uns die Sonne als eine Kugel mit einem Durchmesser von 13,85 m (Höhe eines ziemlich hohen Hauses), dann müßten wir uns die Erde in einer Entfer- mtng von 1,5 km (eine Viertelstunde Weges) als eine Kugel von 12,7 cm (Kegelkugel) sich um die Sonne drehend und den Mond in einer Entfernung von 3,85 m als eine kleine Kugel von 3,5 cm Durchmesser (kleine Spielkugel der Kinder) sich um die Erde drehend denken. Tie entsprechenden Entfernungen der übrigen Platteten von der Sonne wären: Acerkur 0,6 km, Venus 1,1km, Mars 2,3 km, Jupiter 7,7 km, Sa- turn 14,2 km, Uranus 28,5 km und Neptun 44,7 km. (Vergegenwärtige dir diese Entfernungen in beiner Heimat!) Der nächste Fixstertt, der 4,5 Lichtjahre (So?me: 8 Minuten) von der Erde entfernt ist, müßte dann bei derselben Verkürzung in einer Entfernung von 389 236 km — ungefähr der Entfernung des Mondes von der Erde gesucht werden. > Über die physische Beschaffenheit der Sonne wissen wir, daß sie ein im Zustand höchster Glut befindlicher Körper ist. Ihrer stofflichen Zusammensetzung nach gleicht sie, wie uns die Spektralanalyse zeigt, größtenteils der Erde. Die Sonnenflecken sind wahrscheinlich Abkühlungsprodukte. — Aus der Bewegung der Sonnenflecken hat mein die Rotation der Sonne zu 25 Tagen bestimmt. 2. Die Planeten erhalten Licht und Wärme von der Sonne und bewegen sich in elliptischen Bahnen um dieselbe. — Tie größte Entfernung von der Sonne kommt dem Neptun zu; sie ist 30 mal größer als die der Erde. Ter Sonne am nächsten befindet sich unter den großen Planeten Merkur. — Die Rotation von Erde und Mars beträgt annähernd 24 Stunden. Die Umdrehuug des Jupiter und Saturn vollzieht sich in etwa 10 Stuuden. Die Dauer der Revolution nimmt zu mit der Entsernuug von der Sonne. Merkur braucht 88 Tage, Neptuit 168 Jahre. Die Größe der Planeten ist sehr verschieden. Außerordentlich klein sind die Asteroiden; weit übertreffen dagegen unsere Erde die vier äußeren Planeten, be- sonders Jupiter und Saturn. — Mehrere der Planeten werden von Monden begleitet. So hat die Erde 1, der Mars 2, Jupiter 7, Saturn 10, Uranus 4 und Neptun 1 Mond. Saturn ist anßerdem noch durch drei Ringe ausgezeichnet. 3. Die Kometen sind gasartige Körper mit einem dichtem Kern. Auch be- sitzen die meisten von ihnen einen Schweis, der ost von ungeheurer Länge ist. Ihre Bahnen sind sehr langgestreckte Ellipsen oder Parabeln. 4. Die Meteoriten sind kleine planetarische Körperchen, die entweder ver- einzelt oder in Scharen vereinigt die Sonne umkreisen und der Erde öfter so nahe kommen, daß sie durch die Atmosphäre hindurchgehu und sich durch die Reibung an der Lust entzündet!. Erst dadurch werden sie uns sichtbar, und man nennt sie dann Sternschnuppen. Hier und da werden die Meteore von der Erde so stark an- gezogen, daß sie auf ihre Oberfläche herniederfallen (Meteorsteine). Besonders viele Sternschnuppen sieht man jedes Jahr vom 8.—12. August und vom 11.—14. November. — Ihre Zusammensetzung ist im wesentlichen diejenige irdischer Körper. Nach den neuern Forschungen sind die Meteore Überreste von Kometen.

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 103

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wirkliche Bewegungen der Himmelskörper. 103 unterscheidet man zwei Arten der Mondfinsternisse, totale und Partiale. Es wird eine Finsternis total genannt/wenn der Mond ganz in den Schattenkegel der Erde taucht; erfährt der Mond dagegen nur eine teilweise Verfinsterung, indem er den Schattenkegel nur streift, so heißt die Finsternis eine Partiale. Zur Zeit einer Mondfinsternis befindet sich die Erde immer in gerader Richtung zwischen Sonne und Mond; sie kann daher nur zur Zeit des Vollmonds stattfinden. Da Mond- und Erdbahn sich unter einem Winkel von 5° schneiden, so ist leicht be- greiflich, daß Mond- und Sonnenfinsternisse nur dann eintreten können, wenn der Mond in einem der Schnittpunkte (Knotenpunkte) von Mond- und Erdbahn oder wenigstens in der Nähe derselben steht. Anmerkung. Die Oberfläche des Monds ist uneben, zerklüftet. Die Erhebungen sind größtenteils kraterähnliche Ringberge. Die dunklen Flecken sind Ebenen. Dem Gestirn fehlt es an Luft und Wasser, weshalb organisches Leben, ähnlich dem unserer Erde, ausgeschlossen ist. Iii. Die Bewegung der Planeten. Unter Planeten versteht man solche Himmelskörper, die sich um sich selbst und um die Sonne drehen, von der sie Licht und Wärme erhalten. Nach Kopernikus (f 1543) steht die Sonne im Zentrum ihres Systems, und um sie kreisen die Planeten, zu denen auch die Erde gehört. Seine Berichtigung und wissenschastsiche Begründung erhielt das koperni- kanische System erst durch Kepler (1572—1630) und den Engländer Newton (nju'n) (1642—1726). Die berühmten drei Gesetze Keplers über die Bewegung der Planeten lauten: 1. Alle Planeten bewegen sich in Ellipsen, in deren einem Brenn- Punkt die Sonne steht. 2. Dieradien der Planetenbahnen überstreichen in gleichen Zeiten gleiche Flächen. 3. Die Quadrate der Umlaufszeiten je zweier Planeten verhalten sich wie die Kuben ihrer mittleren Entfernungen von der Sonne. Den Nachweis der Richtigkeit der Keplerschen Gesetze hat Newton durch das von ihm entdeckte Gravitationsgesetz (lat. grävitas — Schwere) gegeben. Dasselbe lautet: Die Anziehung zweier Körper steht im geraden Verhältnis zu ihren Massen und im umgekehrten zu dem Quadrat ihrer Entfernung. Kopernikus lehrte die Bewegung der Planeten um die Sonne, Kepler fand die Gesetze für diese Bewegungen und Newton entdeckte ihre Ursache. ^ -Iv. Das Sonnensystem. Zu unferm Sonnensystem gehören: die Sonne, die acht großen Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun, ferner die zwischen Mars und Jupiter befindlichen kleinen Planeten oder Asteroiden (über 600), 25 Monde, sehr'viele Kometen und Schwärme von Sternschnuppen oder Meteoriten. 1. Die Sonne. Die Größe der Sonne setzt uns in Erstaunen. Ihr Durch- messer ist mehr als 100 mal so groß als der Erddurchmesser, und für mehr als eine Million Erden böte sie Platzt). Wenn die Erde in ihrem Mittelpunkt stände, könnte x) Durchmesser der Sonne: 1384838 km, der Erde 12 740 km, des Mondes 3480 km. Ent- fernung der Erde von der Sonne 149 Mill. km, des Mondes von der Erde 385 080 km.

4. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. uncounted

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Werkag der Wuchhaudkung des Waisenhauses in Kasse a. d.s. Wlsmarck. Ansgervähtte Weden des Aürsten von Mismarck. Zusammengestellt und mit einem Vorwort eingeleitet von Dr. Aug. Baumeister, Kaiser!. Ministerialrat a. D. Mit Bismarcks Brustbild nach Fr. Lenbach. geb. Ji 1,80. Wotkswirtschafttiches im Geschichtsunterricht von Gymnasialdirektor Dr. F. Neubauer. Ji 1,20. Leitfaden der praktischen Volkswirtschaftslehre. Zum Unterrichtsgebrauch an Seminaren und höheren Lehranstalten. Von Dr. Elisabeth Gottheiner. Ji 1,—. Der Unterricht in der Geschichte von Direktor Dr. Fr. Neubauer. Ji 0,50. Was ist deutsch? Eine Kaisergeburtstagsrede. Von Direktor Dr. F. Neubauer. Zweite Auflage. Ji 0,50. Was ist preußisch? Eine Kaisergeburtslagsrede. Von Gymnasialdirektor Prof. B. Hebestreit. Ji 0,50. Kaiser Wilhelm I. Aus seinem Leben Sextanern erzählt von Professor W. Pfeifer. Nebst Bildnis des Kaisers. steif brosch. Ji 1,20. Levensöitder aus der neueren Geschichte von Prof. W. Pfeifer. Mit 4 Holzschnitten. Ji 1,50; geb. Ji 2,—. Inhalt: Martin Luther, Kurfürst Friedrich I., der Große Kurfürst, Friedrich der Große und Blücher. Deutsches -Leben in der Wergangenheit von Professor Dr. Aug. Sach. Zwei Bände. Ji 12,— ; geb. Ji, 15,50. Deutsche Soziatgeschichte, vornehmlich der neuesten Zeit, gemeinverständlich dargestellt von Gymnasialdirektor Emil Stutzer. Ji. 3,60; geb. Ji 4,20. Leöen und Wirken der Königin Luise im Lichte der Geschichte. Von Professor Emil Knaake. Ji 7,50; geb. Ji 8,50. Die deutschen Kaiserpfalzen und Königshöfe vom 8. bis zum 16. Jahrhundert. Mit 45 Abbildungen von Professor Dr. W. Weitzel. M 3,— ; geb. Ji 3,60. Griechische Geschichte von Gusi. Ferd. Hertzberg, Professor an der Universität Halle. Ji 4,80; geb. Ji 5,70. Mömische Geschichte in kürzerer Fassung von Dr. C. Peter. Zweite verbesserte Auflage. In Halbleinenband Ji 4,80. Greschicllte Roms von Dr. Carl Peter. In drei Bänden. Vierte, verbesserte Aufl. Erster Band. Die fünf ersten Bücher, von den ältesten Zeiten bis auf die Gracchen. Ji 6,—. Zweiter Band. Das sechste bis zehnte Buch, von den Gracchen bis zum Untergänge der Republik. Ji 6,—. Dritter Band. Das elfte bis dreizehnte Buch, die Geschichte der Kaiser bis zum Tode Marc Aurels. Ji 6,—. in drei Halbfranzbänden Ji 22,50. Geschichte des deutschen Modens mit seinem Pflanzen- und Tierleben. Von der keltisch-römischen Urzeit bis zur Gegenwart. Historisch-geographische Darstellungen von Lyzealrektor I. Wimmer. Ji 8,— ; geb. Ji 9,—. Deutsches H'ffan;enteven nach Albertus Magnus (1193 — 1280). Ein Nachtrag zur „Geschichte des deutschen Bodens" von Lyzealrektor I. Wimmer. Ji 1,60. Zur Einführung in den erdknndtichen Unterricht an mittleren und höheren Schulen. Anregungen und Winke von Dr. Felix Lampe. Ji 3,—. Geographische Htepetitionen insonderheit im Anschluß an H. A. Daniels und A. Kirch-hoffs geographische Lehrbücher. Wiederholungs- und Übungsbuch in Fragen und Antworten von Herrn. Schultze. Dritte neu bearbeitete Auflage. geb. Ji 2,—. Leitfaden der Kirchengeschichte für höhere Schulen von Direktor Dr. Carl Töwe. Ji 0,50.

5. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 13

1909 - Leipzig : Hirt
Verkehrsmittel. 13 25. Postkutsche aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Die meisten Reisenben vertrauten sich der Postkutsche an. Im Anfang des 19. Jahrhunberts begann man zwar in Deutschland allmählich die Hauptverkehrswege sorgfältiger auszubauen, allein die Geschwindigkeit der besetzten Postkutsche war nicht viel mehr als boppelt so groh wie die eines Fußgängers. Die Reise von Berlin zum Rhein bauerte gewöhnlich volle 8 Tage; heute legt man diese Reise mit den schnellsten Zügen in 8 Stunden zurück. — 3n einem ähnlichen Gefährt „stahl" sich Goethe 1786 aus Karlsbad und erreichte nach 39stünbiger Fahrt, die teilweise in „unglaublicher Schnelle" zurückgelegt wurde, Regensburg (Italienische Reise S. 1 und 2). Heute fährt der Schnellzug die gleiche Strecke in 5 und das Automobil in 8 bis 10 Stunben. 26. Erste Eisenbahn in Deutschland von Nürnberg nach Fürth. Die erste Eisenbahn wurde in Deutschland 1835 von Nürnberg nach Fürth gebaut, es folgte 1838 die Bahn Berlin—potsdam, beides Privatunternehmen. Auf der ersten 1830 von Liverpool nach Manchester eröffneten Bahn beförderte die von Stephenson erbaute Lokomotive einen mit 30 Personen besetzten Wagen mit einer Geschwindigkeit von 45 km in der Stunbe. Heute beförbern unsre schnellsten Züge die zehnfache Last mit der doppelten Geschwindigkeit.

6. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 69

1909 - Leipzig : Hirt
4. Die Grundzüge der preußischen Verfassung. 69 gleichviel Wahlmänner, weil die Steuerbeträge die gleichen sind; die Wahlmänner wählen den Abgeordneten. Der nach diesem Wahlgesetz gewählte Landtag revidierte im Einverständnis mit der Regierung die Verfassung, die dann am 31. Januar 1850 endgültig festgestellt und vom König beschworen wurde. Im Jahre 1850 ist Preußen dadurch Verfassungsstaat geworden. 4. Die Grundzüge der preußischen Verfassung.") Allgemeine Bestimmungen. Die preußische Verfassung verbürgt zunächst allen Untertanen die Gleichheit vor dem bürgerlichen Gesetze. Alle öffentlichen Ämter sind jedem zugänglich, der die Befähigung dazu nachgewiesen hat. Die Freiheit des religiösen Bekenntnisses ist gewährleistet. Der Genuß der staatsbürgerlichen Rechte ist unabhängig von dem religiösen Bekenntnisse. Den bürgerlichen Pflichten darf durch die Ausübung der Religionsfreiheit kein Abbruch geschehen. Die Wissenschaft und ihre Lehre sind frei, ebenso die Presse. Das Briefgeheimnis ist unverletzlich. Die bei strasgerichtlichen Untersuchungen und in Kriegsfällen notwendigen Beschränkungen sind durch die Gesetzgebung festzustellen. Alle Bürger sind wehrpflichtig. Stellung des Königs. Der König ist unverletzlich und unverantwortlich. Die Verantwortlichkeit für alle Regierungshandlungen des Königs tragen die Minister. Daher bedürfen alle Regierungshandlungen des Königs zu ihrer Gültigkeit der Gegenzeichnung eines Ministers, der dadurch die Verantwortlichkeit übernimmt. x) Wenn z. B. in einem Wahlbezirk 9000 Ji Steuern bezahlt werden, so bezahlen vielleicht 12 Personen davon zusammen 3000 Ji; die folgenden 3000 Jf> werden zusammen von 50 Personen und die letzten 3000 Ji von 300 Personen bezahlt. Dann besteht die erste Wählerklasse aus 12, die zweite aus 50, die dritte aus 300 Wählern. Halten die 62 Wähler der ersten und zweiten Klasse zusammen und wählen dieselben Wahlmänner, die 300 Personen der dritten Klasse aber andre, so ist die zahlreichste Klasse unterlegen, da die beiden ersten Klassen 4, die dritte Klasse nur 2 Wahlmänner hat. Halten aber die zweite und dritte Klasse zusammen, so ist die erste unterlegen. Dieses Wahlgesetz hat eine Härte gegen die ärmere Bevölkerung. Um sie einigermaßen auszugleichen, wurde 1893 folgende Abänderung getroffen: Für jede nicht zur Staatseinkommenfteuer veranlagte Person ist ein Betrag von 3 Ji zum Ansatz zu bringen. Sind in dem gedachten Wahlbezirke 200 Personen, die keine direkte Staatssteuer bezahlen, so werden 3 • 200 = 600 Ji zu obigen 3000 gezählt. Dann haben die erste und zweite Klasse je 3200 Ji aufzubringen. Es müssen also Steuerzahler aus der zweiten in die erste und aus der dritten in die zweite aufrücken. Für die dritte Klasse bleibt nur ein Betrag von 2400 Ji zu berechnen. Die dritte Klasse erhält für 2400 Ji dieselben Rechte wie die erste und zweite Klasse für je 3200 Ji. Dann ist nicht zu übersehen, daß auch die Bürger, die keine direkte Steuer zahlen, doch wählen dürfen. Alle Jahreseinkommen bis zu 900 Ji sind frei von Staatssteuern. 2) Die vollständige Verfassungsurkunde mit allen spätern Änderungen, Zusätzen und Wahlordnungen ist in die Reclamsche Bibliothek Nr. 3870 aufgenommen.

7. Deutsche Geschichte - S. 188

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
188 Da» Zeitalter btt Zerstörung bes alten und der Entstehung des neuen Reich?. Damit war jedoch die innere Ruhe noch nicht wiederhergestellt. Endlich kam es dahin, daß der Jakobinerklub ausgelöst wurde. Im Herbst 1795 ging $tor®me!5 der Konvent auseinander. Ein Direktorium von fünf Männern trat an die Spitze Frankreichs; aber auch diese waren- Jakobiner. st* %4 •'? /; V > v 'Die zweite und dritte Teilung Polens und der erste «,.i,jl. ' Die zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795. "f"tnb die beiden bcutfchen Mächte gegen Frankreich Krieg führten, be- nutzte Katharina 11. von Nuhlanb die Gelegenheit, um ihre polnischen Erobenmgspläne zu fördern, und ließ Truppen in Polen einrücken. Um nicht das ganze Land eine Beute Rußlands werden zu lassen, schloß gjlu-b-» r i ch Skuj^jm Il^roie sein großer Vorgänger, mit der Kaiserin einen Zweite pol- T"e i"l u n g s v e r t r a g, wonach große Stücke des östlichen Polens an Ruß-*ant)/ Danz^Nb-urid die von nun an als S^d ^L^uch-ehezeichneten Gebiete an Preußen fielen. Österreich war an dieser Teilung nicht beteiligt; um so eifersüchtiger beobachtete es die Vergrößerung Preußens. Jetzt entstand in Polen eine starke nationale Bewegung zum Schutze de» zerstückelten und in seinem Dasein bedrohten Vaterlandes; an ihre Spitze trat K 0 sciuszk 0. Aber trotz verzweifelten Widerstandes erlagen sie dem russischängeueral Suworow, der Praga, die Vorstadt Warschaus, ev-Teilung stürmte und die Hauman^räüf einnahm. Nunmehr folgte die dritte 1795. Teilung Polens, das aufhörte ein selbständiger Staat zu sein. Pr euß en erbielt Nenostprentzen mit Warschau, Österreich Westgali-Muß land die großen Gebiete, bte übrig bliebe 1793 bis § 198. Der erste Koalitionskrieg. Bonaparte. Die wichtigsten Schau-1797' plätze des ersten Koalitionskrieges waren Belgien, die Rheinlands »Wttbb O b e r i t alten. Der Organisator der ftanzösischen Armeen war mn0' C a ru 01, welcher Mitglied M Äoylfahrtsausschufles war. Sie wurden auf Grund einer allgemeinen Aushebung gebildet, die unter den jungen Leuten vom 18. bis zum 25. Jahre stattfand; so brachte die französische Reuo» lution wieder den Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht zur Geltung, während die Heere der Verbündeten aus Berufssolmru^Mauden. Ohne sich an die Regeln der überlieferten Kriegskunst zu kehren, gingen die kühnen, jungen Generäle der^Frmzose'n frrsch auf den Mutz los. Verluste konnten sie durch neue Aushebungen leicht ersetzen. Ihren Unterhalt beschafften sie sich durch Requisitionen. Bald waren sie fast überall im Vorteil. Daö linke Holland Rheinufer mußte von den Verbündeten geräumt werden; ebenso eroberten

8. Deutsche Geschichte - S. 222

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
222 Dar Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. deutschen Staaten und Sachsen folgten einige Jahre später, und so wurde ein großer Teil Deutschlands wirtschaftlich geeinigt. In der Neujahrsnacht 1833/34 hoben sich zwischen den meisten deutschen Ländern die Schlagbäume, um die langen Reihen der wartenden Frachtwagen zum ersten Male ohne Zoll hindurchlassen; sie schlossen sich nicht wieder, und Ämtsber Handel hatte freie Bahn. Die segensreichen Folgen des Zollverein-mächten sich bald geltend. Seitdem zwischen den einzelnen Staaten die Zollschranken gefallen waren, öffnete sich dem Gewerbe ein e i n h e i t l i ch e s Absatzgebiet, das vom Bodensee bis zur Memel reichte. Nach außen traten die Zollvereinsstaaten gemeinsam auf und konnten die heimische Industrie durch gemeinsame Maßregeln schützen und fördern. Zugleich aber hatte der Abschluß des Zollvereins eine politische Bedeutung. Der regere Verkehr brachte Süd- und Norddeutsche näher zusammen; zum ersten Male war ein großer Teil Deutschlands unter Preußens Führung geeinigt; so war der Zollverein der Vorläufer der nationalen Einigung Deutschlands. § 227. Das wirlschmchi> Swifti in In denselben Jahrzehnten begannen Deutschland der gewaltige Aufschwung des Gewerbes und des Verkehrs, der das neunzehnte Jahrhundert von allen früheren Jahrhunderten unterscheidet. Seit dem siebzehnten -Jahrhundert war Das F a örikwesen, der gewerbliche Großbetrieb, vielfach durch die Staatsregierungen begünstigt, allmählich dem Handwerk, dem Kleinbetrieb, zur Seite getreten; es ist erzählt worden, wie z. B. der Große Kurfürst und Friedrich der Große die Anlage von Fabriken auf jede Weise förderten. Seit dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts trat nun dadurch ein ge-erfind«^™, waltiger Fortschritt im gewerblichen Leben ein, daß man die Dampfkraft der menschlichen Arbeit dienstbar machen lernte. James Watt, ein Schotte, hat um 1770 die erste brauchbare Dampfmaschine gebaut^"I807, wurde zu New-Aork das erste Dampfschiff, 1814 von dem Engländer George Stephenson die erste Lokomotive erbaut. Die Engländer waren das erste Volk, das sich die neuen Erfindungen in großem Maßstabe zu nutze machte; so wuchs England, wie es bereits der erste Handels- und Kolonialstaat der Welt geworden war, nunmehr auch zum ersten Industriestaat heran. Deutschland folgte England langsam nach. 1825_ fuhren die ersten Dampfer auf dem Rhein; ljg5 wurde die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth dem Betrieb übergeben; der erste größere Schienenweg Volkswirtschaft und geistiges Leben in Deutschland. v

9. Deutsche Geschichte - S. uncounted

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses in Kalle a. d. S. Zur Einführung in den eröiamörtc^en Unterricht an mittleren und höheren Schulen. Anregungen und Winke von Dr. Mir Lampe. gr. 8. geh. 3 Mark; geb. 3 Mark 60 Pf. K. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie. 259. Auflage, giür tzöhevs Mädchenschuten und verwandte Knstalten bearbeitet von Juftus Sattler, und Dr. gart Leonhardt, Stiftungen zu Halle a. d. S. I. Teil: Mittrtstufe. Zweite Auflage. Mit Textfiguren, kart. J6 0,80. ü. Teil: Oderstufe. Zweite Auflage. Mit 7 Textfiguren, geb. Ji 2, . cheogrcrphifche Wepetitionen insonderheit im Anschluß an K. A. Daniels und A. Kirchhoffs geographische Aehröücher. Wiederholungs- und Übungsbuch in Fragen und Antworten von Hermann Schnitze. Dritte, neu bearbeitete Auflage. 208 Seiten gr. 8°. Gebunden Ji 2, . Leitfaden der praktischen Mksmrtschastslehre zum Unterrichtsgebrauch an Seminaren und höheren Lehranstalten von Dr. Elisabeth Gottheiner. gr. 8. geh, M 1,—.

10. Deutsche Geschichte - S. 87

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Maximilian I. 1493 —1519. 87 Das englische Königreich war aus den kleinen angelsächsischen England Staaten zusammengewachsen; um 900 wurde es von Alfred beherrscht, der den Einfällen der seebeherrschenden Dänen entgegentrat und als Gesetzgeber und Ordner des Reiches sich die größten Verdienste erwarb. Im Jahre 1006 wurde England durch die Schlacht bei Hastings von dem Normannenherzog Wilhelm erobert, der in der Geschichte den Beinamen der Eroberer trägt. Dem normannischen Geschlechte folgte das Haus Anjou-Plantagenet, das ebenfalls französischen Ursprungs war und zahlreiche französische Landschaften als Lehen besaß. Diesem Hause entstammten der kühne, aber unstete Ritter Richard Lowenherz, der am dritten Kreuzzug teilnahm, und sein heimtückischer Bruder Johann ohne Land, der sich vor Papst Jnnocenzlll. demütigen mußte (§61) und fast den gesamten Besitz auf dem Festlande an Philipp August von Frankreich verlor. Im vierzehnten Jahrhundert begann eine neue, hundertjährige Periode englisch-französischer Kriege, dadurch hervorgerufen, daß Eduard Iii. nach dem Aussterben des Hauses der Eapetinger Ansprüche auf den französischen Thron erhob. In glänzenden Schlachten siegte damals die englische und die französische Ritterschaft. Anders ward es erst seit dem sieghaften Auftreten der Jungfrau von Orleans, Johanna d’Arc, eines gottbegeifterten lothringischen Bauernmädchens, welches Karl Vii. zur Krönung nach Reims führte. Zwar fiel sie nachher in die Hand der Engländer und wurde 1431 als Hexe verbrannt; aber die Macht Englands ging zurück, und schließlich mußte es die ftanzösischen Eroberungen wieder aufgeben. Für die innere Entwickelung Englands war es bedeutsam, daß sich ein Parlament ausbildete, eine Vertretung der oberen Stände des Volkes, die in ein Oberhaus und ein Unterhaus zerfiel und das Recht der Steuerbewilligung befaß. In die zweite Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts fallen die furchtbaren Bürgerkriege zwischen den Häusern Lancaster und Tjork, die man nach den Abzeichen der beiden Parteien alsdiekriegederroten und der weißen Rose bezeichnet. Sie wurden im Jahre 1485 beendet durch die Erhebung Heinrichs Vii. aus dem Hause Tudor, der Richard Iii., den letzten König aus dem Hause 5)ork, besiegte, den Frieden wiederherstellte und eine starke königliche Macht begründete. Frankreich stand, seitdem im Jahre 987 die Karolinger ausgestorben Frankreich waren, unter der Herrschaft der Eapetinger; unter ihnen sind Philipp Ii. August, der am dritten Kreuzzug sich beteiligte, und
   bis 10 von 8714 weiter»  »»
8714 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8714 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 66
1 1558
2 58
3 105
4 1025
5 238
6 76
7 502
8 84
9 148
10 656
11 550
12 114
13 56
14 282
15 33
16 166
17 72
18 61
19 162
20 368
21 4128
22 170
23 219
24 88
25 269
26 362
27 235
28 107
29 116
30 65
31 225
32 794
33 141
34 256
35 54
36 127
37 1045
38 63
39 343
40 93
41 114
42 175
43 140
44 54
45 2386
46 194
47 162
48 199
49 186

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 24608
1 54094
2 15660
3 42138
4 45794
5 18928
6 23441
7 18871
8 28366
9 73679
10 16040
11 25681
12 26246
13 21976
14 19319
15 15145
16 77880
17 204676
18 13805
19 30252
20 24150
21 53688
22 17116
23 51873
24 24249
25 27020
26 21823
27 15546
28 32928
29 22668
30 8714
31 17023
32 11313
33 14290
34 19195
35 18078
36 28465
37 26487
38 34197
39 42544
40 23048
41 44253
42 38714
43 46598
44 16576
45 76780
46 19607
47 16017
48 27321
49 24040
50 29768
51 18627
52 32203
53 15205
54 30023
55 25226
56 27737
57 13988
58 12712
59 23504
60 29147
61 27601
62 14742
63 16143
64 25304
65 28773
66 26895
67 16439
68 41463
69 21036
70 51958
71 44309
72 39370
73 19408
74 22325
75 24729
76 45043
77 101454
78 15874
79 23410
80 13177
81 17093
82 36662
83 31878
84 30712
85 21323
86 23950
87 35063
88 13973
89 15007
90 19253
91 26960
92 173777
93 12513
94 80839
95 25536
96 21945
97 17194
98 83505
99 8512

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 71
1 85
2 32
3 208
4 54
5 202
6 58
7 162
8 2547
9 81
10 60
11 46
12 166
13 38
14 18
15 97
16 87
17 31
18 77
19 334
20 50
21 12
22 139
23 309
24 268
25 41
26 64
27 103
28 63
29 1064
30 32
31 182
32 26
33 396
34 103
35 29
36 20
37 67
38 52
39 223
40 141
41 71
42 33
43 84
44 59
45 58
46 69
47 455
48 125
49 53
50 64
51 139
52 165
53 29
54 370
55 83
56 38
57 53
58 147
59 305
60 122
61 42
62 250
63 103
64 121
65 78
66 33
67 70
68 36
69 249
70 30
71 44
72 57
73 74
74 757
75 173
76 31
77 83
78 77
79 82
80 113
81 474
82 84
83 52
84 59
85 171
86 24
87 29
88 57
89 37
90 8
91 1067
92 751
93 41
94 38
95 124
96 20
97 53
98 159
99 62
100 325
101 12
102 118
103 96
104 40
105 56
106 44
107 29
108 110
109 177
110 1117
111 56
112 83
113 20
114 49
115 149
116 67
117 40
118 53
119 34
120 116
121 55
122 96
123 54
124 96
125 45
126 106
127 545
128 61
129 56
130 33
131 786
132 68
133 42
134 81
135 16
136 832
137 27
138 70
139 19
140 31
141 20
142 83
143 49
144 57
145 140
146 106
147 355
148 119
149 143
150 39
151 53
152 99
153 28
154 65
155 57
156 44
157 105
158 74
159 56
160 31
161 46
162 96
163 146
164 1999
165 159
166 144
167 127
168 36
169 62
170 59
171 96
172 218
173 846
174 20
175 789
176 117
177 413
178 12
179 506
180 397
181 148
182 307
183 1702
184 112
185 71
186 46
187 308
188 50
189 284
190 38
191 110
192 131
193 84
194 73
195 37
196 125
197 67
198 16
199 344